Publikation: Whitepaper Vertrauen im Zeitalter der Innovation
Dienstag haben wir bei einem interessanten Gespräch unser neues ethix Whitepaper zum Thema Vertrauen vorgestellt. Ein grosser Dank geht an Marisa Tschopp, die bei scip AG zum Thema Vertrauen forscht, für das Herausfordern unserer Thesen und die wertvollen zusätzlichen Inputs. In unserem Whitepaper, stellen wir eine Reihe Thesen zur Diskussion.
Sollen wir der Art und Weise, wie Schulen digitale Tools mit unseren Kindern nutzen, vertrauen? Können wir autonomen Systemen, etwa Robotern, vertrauen und sie als Beziehungspartner verstehen? In welchem Sinn gehört das Thema Vertrauen zu der Diskussion um Künstliche Intelligenz? Wer die Digitalisierung erfolgreich und nachhaltig gestalten will, braucht auf diese Fragen eine Antwort - und integriert sie in Geschäftsmodell und digitale Praxis.
Im ursprünglichen Sinn bezieht sich Vertrauen auf eine zwischenmenschliche Beziehung zwischen mindestens zwei Individuen. Hierin beinhaltet Vertrauen eine Prognose über die Zukunft: Wir treffen Annahmen über die zukünftigen (positiven) Absichten der anderen Person. Doch wie lässt sich dies auf die Problematik des Vertrauens in Innovationen und in neue Technologien übertragen? Ist das Konzept des Vertrauens dabei überhaupt tragfähig?
Weil Innovation Unsicherheit über die Zukunft schafft, fordert sie Vertrauen heraus. Dies insbesondere dort, wo wir uns in eine Mensch-Maschine Beziehung begeben. Damit Vertrauen hier gedeihen kann, bleibt der Faktor Mensch entscheidend. Beispiele hierfür sind das «Steve Jobs-Syndrom»: Menschliche MediatorInnen werden extrem wichtig: Wir bauen nicht Vertrauen zu einer Technologie auf, sondern zu denjenigen, die sie repräsentieren: Führungskräfte, DesignerInnen, PromotorInnen und das «Mein Roboter, mein Freund-Syndrom»: Wir (und Tech-Firmen) schreiben Maschinen menschliche Eigenschaften zu. So kann aber stets nur eine pseudo-zwischenmenschliche Vertrauensbeziehung entstehen.
Diskutiert wurde, ob im wir im Kontext von Innovation den Fokus nicht eher auf Vertrauenswürdigkeit lenken sollen. Daraus folgt, dass wir uns vielleicht nicht fragen sollten, wie eine Organisation Vertrauen in Innovation aufbauen kann, sondern eher wann ist Vertrauen gerechtfertigt
Die Quintessenz: Vertrauen im Kontext von Innovation aufzubauen braucht Zeit. Dieser Prozess kann durch verschiedene Faktoren gestärkt werden: Zuverlässigkeit, Gewissheit und Transparenz. Im Innersten getragen und begünstigt wird Vertrauen durch geteilte Werte.
Der Download des Whitepapers ist hier möglich: https://ethix.ch/de/angebot/ressourcen